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MÜHLTAL 11.08.2025
Die Suche nach IT-Fachkräften ist nicht nur eine Frage von Skills und Gehältern, sie ist auch eine Frage der Ansprache.
Während in vielen Unternehmen ein und dieselbe Stellenanzeige über sämtliche Kanäle läuft, verändert sich der Arbeitsmarkt still und leise: Vier Generationen konkurrieren, kooperieren und arbeiten in denselben Projekten – und jede reagiert auf andere Reize.
Im IT-Recruiting treffen aktuell sehr unterschiedliche Erwartungshaltungen aufeinander:
Babyboomer (geb. 1946–1964)
schätzen klare Strukturen, langfristige Perspektiven und eine wertschätzende Kultur.
Generation X (1965–1980)
legt Wert auf Work-Life-Balance, transparente Karrierepfade und Einfluss auf Entscheidungen.
Millennials (1981–1996)
suchen flexible Arbeitsmodelle, Weiterbildungsmöglichkeiten und Projekte mit Impact.
Generation Z (ab 1997)
achtet auf Sinnhaftigkeit, Diversität und moderne Arbeitsmethoden und informiert sich am liebsten mobil, kurz und visuell.
Die Herausforderung: Eine Stellenausschreibung, die gleichzeitig die Sicherheitserwartung eines Babyboomers und den Purpose-Anspruch der Gen Z erfüllt, muss mehr leisten als eine Aufzählung von Aufgaben und Benefits.
Im Generationen-Mix des IT-Recruitings gibt es einige wiederkehrende Stolpersteine, die den Erfolg einer Stellenbesetzung bremsen:
Ein häufiger Fehler ist der Einheitstext für unterschiedliche Wertewelten. Eine generische Ausschreibung, die weder die Unternehmenskultur noch das konkrete Arbeitsumfeld klar macht, wirkt austauschbar und überzeugt weder erfahrene Spezialisten noch Berufseinsteigern.
Ebenso problematisch ist der falsche Ton auf dem falschen Kanal. Formelle Sprache in einem Instagram-Job-Post wirkt genauso unpassend wie lockere Emojis in einer Senior-Architektenausschreibung auf LinkedIn.
Der dritte Knackpunkt ist die Vernachlässigung passiver Kandidaten. Gerade erfahrene IT-Profis suchen oft nicht aktiv – und stoßen nur über persönliche Netzwerke oder gezielte Ansprache auf neue Chancen. Wer sie nicht im Blick hat, übersieht wertvolle Potenziale.
Erfolgreiches Recruiting im Jahr 2025 ist generationenübergreifend – aber nicht generationsblind.
Unternehmen, die verstehen, wie unterschiedlich Erwartungen, Kommunikationswege und Entscheidungsprozesse sind, und diese gezielt bespielen, besetzen IT-Rollen schneller und nachhaltiger.
Besonders wirkungsvoll ist die Zusammenarbeit mit Partnern, die nicht nur die Fach- und Marktsprache sprechen, sondern auch wissen, wo und wie man die passenden Köpfe erreicht – ob aktiv suchend oder passiv interessiert.
So entsteht Recruiting, das nicht nur vakante Positionen füllt, sondern Teams nachhaltig stärkt.